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Vanzetti, der Gangster von Bridgwater? Mehrere Gründe führten dazu, gegen Vanzetti einen Prozess anzustrengen, bevor er gemeinsam mit Sacco für die Morde in South Braintree vor Gericht stand: Zum einen gingen die Behörden davon aus, dass die Überfälle in Bridgewater und South Braintree von derselben – anarchistischen – Verbrecher-Gruppe verübt wurden. Zum anderen war die Beweislast gegen Vanzetti im Mordfall noch geringer als jene, ebenfalls dürftige gegen Sacco. Als Vorbestrafter hatte er vor Gericht und den Geschworenen einen erschwerten Stand. |
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Prozess gegen Vanzetti Der Prozess begann am 22. Juni 1920 in Plymouth unter Vorsitz des Richters Webster Thayer. Die Anklage, geführt von Katzmann, stützte sich im wesentlichen auf drei Zeugen, die ihre Aussagen im Laufe der Voruntersuchung und des Prozesses teils deutlich zu ungunsten Vanzettis verschärften. |
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Der Italiener ist schuldig Richter Thayer belehrte die Geschworenen mit dem Hinweis, wonach die italienische Nationalität der Zeugen der Verteidigung diesen nicht zu ihrem Nachteil ausgelegt werden solle. („Aus der Tatsache, dass die Zeugen (des Angeklagten) Italiener sind, sollen keine für sie ungünstigen Schlüsse gezogen werden.“) Am 1. Juli 1920 wurde Vanzetti von den Geschworenen der Raub- und Mordabsicht für schuldig befunden. Von Richter Webster Thayer wurde er am 16. August zu einer Gefängnisstrafe von zwölf bis fünfzehn Jahren verurteilt, die er im Gefängnis Charlestown abzusitzen hatte. |
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